Binsenernte in der Haseldorfer Marsch
Die mit geernteten Binsen schwer beladenen Boote kehren am späten Nachmittag heim in den Haseldorfer Hafen.
Binsenschneiden, bündeln und trocknen, ist ein altes Handwerk an der Elbe. Es wurde bis 2012 nur noch von der Haseldorfer Familie Hamster ausgeübt. Im Juli werden die Binsen auf den Elbinseln und am Ufer der Elbe sowie an der Pinnaumündung geschnitten. Keine leichte Arbeit bei Sonne und Hitze, das ständige Bücken geht auf den Rücken und Mückenschwärme und Bremsen fallen über die Schnitter her.
Die geschnittenen Binsen werden mit Booten zum Haseldorfer Hafen transportiert, auf einen Hänger umgeladen und zu einer Wiese in Scholenfleth gefahren. Dort werden die Binsen fächerförmig ausgelegt und wenn sie so etwas angetrocknet sind, werden sie gebündelt und an Gestellen zum weiteren Trocken erst auf einer Wiese aufgehängt. Später kommen die Binsen in eine Halle, wo sie von Regen geschützt weiter trocknen. Die Kunst ist, dass die Binsen zwar trocknen, aber noch biegsam und geschmeidig für die Weiterverarbeitung bleiben. Die trockenen Binsen werden an spezielle Abnehmer verkauft, die damit zum Beispiel Stuhlsitze und Rückenlehnen für Bauernmöbel flechten.
Die geschnittenen Binsen werden vom Boot auf einen Hänger umgeladen.
Die Binsen werden mit einer geschickten Bewegung fächerförmig zum Trocknen ausgeworfen. Das Foto zeigt Gunnar Hamster auf einer Wiese in Scholenfleth.
Peter Hamster an der Bindemaschine, Enkelsohn Nico wartet mit einem Bund Binsen.