Pagensand

Insel im Elbstrom

Die Elbinsel Pagensand

Die Elbinsel Pagensand ist 5,8 km lang und 520 ha groß. Der südliche Inselteil gehört zur Gemeinde Haselau, die übrige Insel zur Gemeinde Seestermühe und ein kleiner Bereich an der Nordspitze zur Gemeinde Kollmar. Nach Süden liegt die Pinnaumündung, nach Norden die Mündung der Krückau. Nach Südwesten verläuft das viel befahrene Fahrwasser der Elbe.

Die Insel steht seit 1997 unter Naturschutz und gehört zu den besonders wertvollen Flora-Fauna-Habitat EU-Vogelschutzgebieten. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) unterhält auf Pagensand eine Vogel-Beobachtungsstation mit einem Vogelwart. Ehrenamtlicher Landschaftswart ist Peter Hamster aus Haseldorf.

Ursprünglich war Pagensand nur eine kleine Sandbank in der Elbe. Aber im Rahmen der Elbvertiefung wurde zwischen 1910 und 1999 auf die Insel Pagensand so viel Sand und Elbschlick aufgespült, dass sie sich um das 6-fache vergrößerte. Durch den aufgespülten Sand bildete sich eine spezifische Naturlandschaft mit Heide und dünenähnlichen Bereichen und der dafür typischen Vegetation. Durch Aufspülungen wurde auch ein künstlicher See gebildet, der mit Folie nach unten abgedeckt ist. Im Mittelteil der Insel gibt es Feuchtgrünlandflächen. Sie werden in den Monaten vom späten Frühjahr bis zum Herbst von Ochsen beweidet. Die Rinder sorgen dafür, dass das Gras nicht zu hoch aufwächst und dass dadurch Wiesenvögel, Bekassinen und verschiedene Gänsearten auf den Grasflächen brüten können. Zum Winter werden die Ochsen zusammen getrieben und mit einem Boot zum Festland gebracht. Ab und zu gelingt einigen Ochsen bei der Einfangaktion das Entwischen und sie überwintern dann auf der Insel.

Früher war die Insel ein Naherholungsgebiet und der auf der Insel ansässige Landwirt bewirtschaftete auch eine kleine Kneipe. Heute ist die Insel unbewohnt. Nur Mitarbeiter vom Wasser- und Schifffahrtsamt (betreuen die Radarstation und mehrere Leuchtfeuer) sowie der Vogelwart vom NABU haben auf der Insel kleine Unterkünfte.

Elbinsel Pagensand

Das Luftbild zeigt die Elbinsel Pagensand (klicken Sie auf das Foto und es öffnet sich größer!). Vorn sieht man die Mündung der Pinnau mit dem Pinnau-Sperrwerk, rechts den Yachthafen der Seglervereinigung Pinnau. Hinter Pagensand sieht man eine kleine Insel im Elbstrom zur niedersächsichen Seite, das ist die Insel Schwarztonnensand. Vorn ganz links sieht man Röhricht im Wasser, das gehört zum Bishorster Sand (Gemeinde Haselau).
Foto © für das Luftbild: Bernd Haupt, Haselau.

Man kann die Seehunde bei Ebbe mit einem guten Fernglas vom Haselauer Kreuzdeich beobachten.